Top Content: Logo und Navigation

Seiteninhalt

Home → UNDERDOX 16 - 2021

UNDERDOX 16 - 2021

UNDERDOX hat sich im Jahr zwei von Corona das ungewöhnliche Thema der FRAGILITÄT gewählt, das sich wie ein roter Faden durch die Filme des Hauptprogramms zieht. In diesem Jahr wieder mit VIDEODOX - der Biennale für Videokunst aus Bayern.


UNDERDOX hat sich im Jahr zwei von Corona das ungewöhnliche Thema der FRAGILITÄT gewählt, das sich wie ein roter Faden durch die Filme des Hauptprogramms zieht. Gewissheiten sind unsicher geworden, der Zusammenhalt steht auf dem Spiel. Tastend sucht die Gesellschaft – die privaten Bereiche, die Kultur, die Wirtschaft und insgesamt das öffentliche Leben – nach neuen Formen und Inhalten des Zusammenseins. Auch der Wandel – Abschied, Aufbruch und Neustart – bedeutet Fragilität.

Unsicherheit, Auflehnung und Möglichkeiten des politischen Widerstands zeigt der UNDERDOX-Eröffnungsfilm LANDSCAPES OF RESISTANCE von Marta Popivoda entlang einer Biographie von der Zeit des Nationalsozialismus bis heute. Frederick Wiseman, der amerikanische Altmeister des Direct Cinema, dokumentiert in CITY HALL, wie sich eine Stadtverwaltung beharrlich gegen die demokratische und soziale Erosion stemmt. Anlässlich der Uraufführung von Alexandre Koberidzes WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN? schreibt Berlinale-Leiter Carlo Chatrian: „Es ist die Poesie der Ziellosigkeit, die es Koberidze ermöglicht, im Kino all das sichtbar und erzählbar zu machen, was wir nur selten wahrnehmen.“

Fragilität meint ästhetisch auch Zerbrechlichkeit und Zartheit, lässt die Schönheit anklingen, lässt Stille und Poesie zu. Der deutsch-österreichische Regisseur Bernhard Sallmann lässt in ÜBER DEUTSCHLAND im Stile von Jean-Marie Straub Texte der jungen Russin Marina Zwetajewa hoch über Dresden reklamieren – es ist das Jahr 1919, das Ergebnis ein feinsinniges Essay von zarter Aktualität. Der Franko-Kanadier Denis Côté hat mit HYGIÈNE SOCIALE ein Beziehungsdrama inszeniert, in dem der Mikrokosmos des Dialogs das Spiel übernimmt und die Protagonist*innen wie angewurzelt in der Landschaft stehen. Um die alltägliche Gewalt gegen Frauen in Indien geht es in der bilderstarken Moritat PEBBLES von P. S. Vinothraj, in der ein Sohn die patriachalen Gewissheiten seines Vaters hinterfragt – fast ganz ohne Worte. A RIVER RUNS, TURNS, ERASES, REPLACES ist eine poetische Meditation über die Millionenmetropole Wuhan am Jangtse, die zunächst unter dem Eindruck des brutalen chinesischen Corona-Shutdowns entstand. Die Filmemacherin Zhu Shengze steht für den poetisierenden Dokumentarfilm, der die einfühlsame Sicht auf die Welt in den Mittelpunkt stellt.


Das Line-up des Hauptprogramms

Filmmuseum München | St.-Jakobs-Platz 1 | 80331 München
Eröffnungsfilm | Do 7.10. | 19:00 Uhr
LANDSCAPES OF RESISTANCE (PEJZAŽI OTPORA) | Serbien 2021 | R: Marta Popivoda
Sa 9.10. | 19:00 Uhr
WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN? (RAS VKHEDAVT, RODESAC CAS VUKUREBT?) | Georgien 2021 | R: Alexandre Koberidze
So 10.10.  | 19:00 Uhr
CITY HALL | USA 2020 | R: Frederick Wiseman

Theatiner Filmkunst | Theatinerstr. 32 | 80333 München

So 10.10. | 11:00 Uhr
ÜBER DEUTSCHLAND | DE 2021 | R: Bernhard Sallmann
Mo 11.10. | 18:00 Uhr
HYGIÈNE SOCIALE (SOZIALHYGIENE) | CA 2021 | R: Denis Côté
Di 12.10. | 18:00 Uhr
PEBBLES (KOOZHANGAL) | IN 2021 | R: P. S. Vinothraj
Mi 13.10. | 18:00 Uhr
A RIVER RUNS, TURNS, ERASES, REPLACES | USA 2021 | R: Shengze Zhu



KONTAKT / VERANSTALTER

UNDERDOX - dokument und experiment

Dunja Bialas, Bernd Brehmer